Werte in den Sozialwissenschaften

Sommersemester 2021 Seminarplan Online-Seminar Donnerstags, 10-12 Uhr

Welche Rolle spielen Werte in den Sozialwissenschaften – und welche sollten sie spielen? Unbestritten ist, dass die wissenschaftliche Arbeit nicht wertfrei vonstattengehen kann. Davon zeugen ethische Grundsätze für gute wissenschaftliche Praxis, die sowohl Anforderungen an den Umgang mit Versuchspersonen, Informant_innen und den erhobenen Daten stellen als auch Sanktionen für das Fälschen von Forschungsergebnissen oder Plagiate enthalten. Darüber hinaus werden epistemische Werte wie empirische Adäquatheit, Objektivität, Einfachheit, Widerlegbarkeit als regulative Ideale für wissenschaftliche Praxis anerkannt. Aber wie sieht es mit explizit politischen Werten wie Inklusivität oder Diversität aus? Welchen Platz haben sie in der wissenschaftlichen Arbeit, welchen sollten sie haben, und wie vertragen sie sich mit den epistemischen Werten? Im Seminar werden wir dazu einführende Texte und Originalbeiträge aus verschiedenen Debatten über Werte in den Wissenschaften diskutieren, vom Werturteilsstreit über den Positivismusstreit bis zu zeitgenössischen Debatten in der feministischen Wissenschaftstheorie.

Lesen Sie unbedingt den Seminarplan, der Anfang April veröffentlicht wird. Darin finden Sie die genaueren (und möglicherweise überarbeiteten) Anforderungen für Leistungsnachweise. Weitere Informationen und den Zoom-Link finden Sie auf OLAT.

Allgemeine Literatur zur Vorbereitung

Adorno, Theodor W., Hans Albert, Ralf Dahrendorf, Jürgen Habermas, Harald Pilot, und Karl R. Popper (Hg.), Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Neuwied: Luchterhand, 1969.

Schurz, Gerhard und Martin Carrier (Hrsg.) (2013): Werte in den Wissenschaften. Neue Ansätze zum Werturteilsstreit. Berlin: Suhrkamp.

Voraussetzungen

Das Seminar richtet sich an Studierende im BA und setzt keine Kenntnisse der behandelten Autor_innen voraus.

Leistungsnachweise

Teilnahmenachweis: aktive Teilnahme (d.h. gründliches Lesen der Texte) sowie zwei Kurzreflexionen zu zwei Texte aus verschiedenen Sitzungen oder eine Textpräsentation. Eine Kurzreflexion ist eine Schreibübung, in der Sie sich auf maximal zwei Seiten mit einem der Seminartexte auseinandersetzen. Dabei haben Sie die freie Wahl, welche Aspekte des Textes Sie wie bearbeiten: Sie können die Argumentation rekonstruieren, um ein Gegenargument vorzubringen, einen Begriff problematisieren oder ein aktuelles Ereignis im Lichte des Textes diskutieren. Vermutlich finden Sie noch weitere Möglichkeiten. Wichtig ist, dass Sie einen zusammenhängenden Text schreiben, keine bloßen Stichworte.

Leistungsnachweis: Wie Teilnahmenachweis und Hausarbeit.