Spätestens seitdem 2001 der »practice turn« ausgerufen wurde, sind Begriffe wie soziale Praktiken, Praxistheorie oder Praxeologie in aller Munde. Doch was genau sind soziale Praktiken? Welche bestehenden Probleme löst die Konzentration auf soziale Praktiken – und welche neuen Probleme stellen sich einer Praxistheorie, die als Sozialtheorie antritt? Wichtige Themen für nahezu alle Ansätze aus dem extrem heterogenen Feld der Praxistheorie lassen sich in den Begriffspaaren sozialer Wandel und Beharrung, Subjektivierung und Objektivierung, Materialität bzw. Körperlichkeit und Diskursivität ausmachen. Im Seminar wollen wir uns anhand dieser Schwerpunkte sowohl einen Überblick über die verschiedenen zeitgenössischen Varianten der Praxistheorie verschaffen als auch ihre historische Entwicklung und einige wichtige Weiterentwicklungen ansehen.
Allgemeine Literatur zur Vorbereitunge
Alkemeyer, Thomas, Volker Schürmann und Jörg Volbers (Hrsg.) (2015): Praxis denken. Konzepte und Kritik. Wiesbaden: Springer VS.
Schäfer, Hilmar (Hrsg.) (2016): Praxistheorie. Ein soziologisches Forschungsprogramm. Bielefeld: Transcript.
Schatzki, Theodore R., Karin Knorr Cetina und Eike von Savigny (Hrsg.) (2001): The Practice Turn in Contemporary Theory. London/New York: Routledge.
Voraussetzungen
Das Seminar richtet sich an Studierende im Master und setzt Grundkenntnisse in der Gesellschaftstheorie bzw. der Sozialtheorie voraus. Der Großteil der Seminarliteratur ist auf Englisch verfasst.