Politisches Wissen kann verschiedenes meinen: Wissen, das politisch brisant ist (beispielsweise weil es Konkurrent_innen im Wahlkampf schaden könnte), oder Wissen, um das politisch gerungen wird (wie ein Zensus durchgeführt werden soll; in welcher Form der Armutsbericht veröffentlicht wird; welche Akten ein Untersuchungsausschuss bekommt), aber auch Wissen über die Politik – sei es das Wissen politischer Akteur_innen oder das Wissen, das die Politikwissenschaft produziert. Das Ziel des Seminars ist einerseits, einen Überblick über die verschiedenen Formen politischen Wissens und ihre Thematisierung in der Politischen Theorie zu gewinnen. Andererseits soll die dem Thema inhärente Selbstreflexivität ernst genommen werden, denn wenn die Politische Theorie nach politischem Wissen fragt, so be- und hinterfragt sie immer auch ihr eigenes Tun. Welche Methoden stehen ihr dafür zur Verfügung? Und wie könnte eine kritische Theorie politischen Wissens aussehen?
Allgemeine Literatur zur Vorbereitung zur Vorbereitung
Althaus, Scott, Mark Bevir, Jeffrey Friedman, Hélène Landemore, Rogers Smith und Susan Stokes (2014): Roundtable on Political Epistemology. In: Critical Review 26 (1-2), 1–32.
Elgin, Catherine Z. (1998): Epistemology’s End. In: Linda Martín Alcoff (Hrsg.), Epistemology: The Big Questions. Malden MA: Blackwell, 26–40.
Lemke, Thomas (2002): Foucault, Governmentality, and Critique. In: Rethinking Marxism 14 (3), 49-64.
Mayntz, Renate (Hrsg.) (2008): Wissensproduktion und Wissenstransfer. Wissen im Spannungsfeld von Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Bielefeld: Transcript.
Schützeichel, Rainer (2012): Wissenssoziologie. In: Sabine Maasen, Mario Kaiser, Martin Reinhart und Barbara Sutter (Hrsg.), Handbuch Wissenschaftssoziologie. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 17–26.
Stehr, Nico (Hrsg.) (2004): The Governance of Knowledge. New Brunswick, NJ: Transaction Publications.