Der Beitrag untersucht das von liberalen Theorien produzierte Wissen. Er folgt dazu drei Selbstbeschreibungen des politischen Liberalismus, der sich erstens selbst als dominierendes Zentrum der gegenwärtigen Politischen Theorie sieht, der zweitens Anspruch darauf erhebt, mit seinem Wissen die politischen Selbstverständnisse von Bürger_innen anleiten und verändern zu können, und der schließlich drittens seine eigene Wirksamkeit in der Wirklichkeit im Rahmen der Diskussion um ideale und nicht-ideale Theorie verhandelt. Im affirmativen Nachvollzug dieser drei Selbstbeschreibungen zeigt der Artikel, wie das Wissen des politischen Liberalismus eine von politischen Konflikten befreite Wirklichkeit erzeugt und zugleich die politischen Selbstverständnisse der Bürger_innen mithilfe dieser Wirklichkeitskonstruktion lenkt. Damit zielt das Wissen des politischen Liberalismus darauf ab, eine Subjektivität zu formen, die sich zugunsten einer rechtsförmigen Verwaltung von Politik verabschiedet.