Melanie Altanians Buch The Epistemic Injustice of Genocide Denialism durchdenkt die Beziehung zwischen Würde, Wahrheit und Erinnerung in Bezug auf die Völkermordleugnung mithilfe der Konzepte aus der Debatte um epistemische Ungerechtigkeit. Sie erfüllen zwei Funktionen: Erstens führen sie ein normatives Vokabular in die Völkermordforschung ein, mit dem sich ein besseres Verständnis der normativen Auswirkungen der institutionalisierten und systematischen Leugnung von Völkermord gewinnen lässt. Zweitens bereichert sie die aktuelle Forschung über epistemische Ungerechtigkeit um eine weitere, bisher wenig erforschte Fallstudie: Am Beispiel der türkischen Leugnung des Völkermords an den Armeniern zeigt das Buch, welche Folgen diese Art von epistemischer Ungerechtigkeit für die Opfergruppe und die Gesellschaft als Ganzes hat.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch am 22. November 2024, 18:15-20:00 im Peterhof, Raum 4, statt. Bitte melden Sie sich unter political_epistemology@ucf.uni-freiburg.de an.
Die Diskussion wird moderiert von Frieder Vogelmann (Universität Freiburg)