Über Wissenschaften wird gestritten: über ihre Ergebnisse, ihre Methoden und ihre Praktiken. Das ist ihrer gesellschaftlichen Bedeutung angemessen, führt aber derzeit zu einem gefährlich verkürzten Verständnis einer einheitlichen Wissenschaft. Gegen die Leugnung »der Wissenschaft« errichten ihre Verteidigerinnen ein Ideal, das Wissenschaft gegen Kritik immunisiert, ihre Vielfalt verdeckt und Wissenschaftsleugnerinnen in die Hände spielt, da ihm keine Forschungspraxis entsprechen kann. In seinem Vortrag plädiert Frieder Vogelmann gegen diesen nostalgischen Positivismus für ein realistisches Verständnis wissenschaftlicher Praktiken.