In zwölf Beiträgen leuchten Politische Theoretiker_innen das Verhältnis von Wahrheit und Politik vor dem Hintergrund aktuellen Diskussion über »post-truth«, Verschwörtungstheorien und Desinformationen aus.
(Queer-)feministische und anti-rassistische Positionen treffen derzeit auf den Vorwurf, sie würden die Wissenschaftsfreiheit gefährden. Doch dieser vermeintlichen Freiheitsbedrohung liegt eine selektive, politisch motivierte Dramatisierung von Einzelfällen zugrunde, die Machtasymmetrien ausblendet. Ein emanzipatorisches Verständnis von Wissenschaftsfreiheit führt zu einer anderen Lageeinschätzung.
Das ist nicht die Wissenschaftsfreiheit, die wir meinen. Unsere Intervention zur grassierenden anti-woken, anti-cancel-culture, kurz: rechten Verteidigung des Status quo.
Von immer neuen Krisen zu sprechen, gehört im Journalismus zum Tagesgeschäft. Doch auch ohne den professionellen Druck zur Zuspitzung fällt es schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, dass wir in politisch aufregenden, beunruhigenden und vielleicht sogar besorgniserregenden Zeiten leben. Erkennbar sind die Anlässe zunächst in unserem unmittelbaren Umfeld, der Europäischen Union: In einigen Mitgliedsstaaten wie in Ungarn mehren sich die Anzeichen autoritären Regierens. Griechenland wurde und wird …
Die Macht moderner Staaten manifestiert sich auf besondere Weise in ihrer Fähigkeit, die Subjektivität ihrer (Staats-)Bürger hervorzubringen. Ein offensichtliches, aber kaum erforschtes Mittel hierzu sind Steuern.